Sonntag, 19.08.2001

ICH träumte, ich sei mit Zigeunern unterwegs. Einer von ihnen hatte im Straßengewühl versucht, meine Brieftasche zu stehlen, was ich bemerkt hatte. Ich stellte ihn zur Rede und er gab sie mir mit breitem Grinsen und einer kaum verständlichen Bemerkung in der Art von “Versuchen kann man’s ja mal” zurück. Aus irgendeinem Grunde schloss ich mich ihnen an und wir fuhren in einer großen Limousine über Land...

DIE Zeit rast und die äußeren Ereignisse überspülen oft die Klippen der Selbstreflexion. Wie in einem Zug, dessen Fenster verblendet sind, reise ich durch den Projekttunnel, absorbiert vom Katakombensystem des dunklen, mysteriös-kindischen Humors – UND MEIN KOPF FLIEGT VORAN UND MEIN HERZ TUT,WAS ES KANN – die Fliehkräfte sind erheblich und manchmal träume ich von den Stränden von Bohemia.

NACHMITTAGSLÄRM von der Straße – ein kühlender Luftzug geht durch den Raum – die leichte Depression, die mich befallen hatte, wandelt sich träge in Gedankenenergie. Die Nerven sirren nur noch leise, aber in der Ferne steht die Frage: QUO VADIS?

Ich muss an einige Typen denken, die ich kannte: an “Freddie, den Vollstrecker”, “Schwester Hildegard”, den “Sekretär”, “Joe Galushi” – all these beautiful losers, entweder von eigener Hand oder durch Krankheit hinweggerafft – ihre Energie kreuzte meine – mein Film geht noch weiter und irgendwann im letzten Jahr in Berlin schrieb ich:

In einem dunklen Wald
Musst du laut singen

Sonst singt der Wald sein Lied mit dir
Sing! – sonst wird er dich verschlingen
Die Melodie ist tief in dir